Ernst Müller-Scheeßel malte 1921 Badefreuden am Osterdeich
Jetzt neigt sich der Sommer dem Ende zu. Damit endet normalerweise auch die Freibadesaison. „Denk an die schönen Tage zurück“, so sagt man sich „bis nach den langen Wintertagen wieder ein Sommer kommt“. Aber das befreiende Sommergefühl verblasst mit der Zeit und das Wetter kann einen eintrüben.
Da ist äußerst wertvoll, wenn ein Künstler den Sommer in einem Gemälde eingefangen hat. Das hat der Bremer Maler Ernst Müller-Scheeßel bereits 1921 in hervorragender Weise getan. Deshalb setzen wir sein Sommerbild als Schlusspunkt für die diesjährige Ausgabe des Bade-Lexikons bei Bremen History.
Badefreuden am Osterdeich
Es kommt nicht häufig vor, dass in einem Gemälde eine solch lebensfrohe und heitere Stimmung eingefangen wird. In einer sonnenüberfluteten und beinahe mediterranen Ausstrahlung sehen wir die Badenden in voller Lebenslust zu beiden Uferseiten. Dieses 1921 entstandene Werk „Weserpartie in Bremen“ im Stil des Impressionismus schuf der Maler Ernst Müller-Scheeßel (1863 bis 1936).
Nach seiner Kunstausbildung war er lange Jahre in Kanada als Glasmaler tätig. Zurückgekehrt, ließ sich der aus Scheeßel stammende Künstler 1897 in Bremen nieder. Und zwar nicht irgendwo, sondern er bezog ein Atelier im Roseliushaus an der Böttcherstraße. Von dort aus war es nicht weit zum Marktplatz und zur Weser. Müller-Scheeßel, der bis in die 1930er Jahre aktiv war, gilt auch heute noch als der malende Chronist Bremens.
Von diesen auf dem Gemälde „Weserpartie in Bremen“ dargestellten Badestellen berichtete Bremen History bisher:
Auf dem rechten Weserufer sehen wir weseraufwärts:
„Pottenloch“ an der Tiefer
Über diese wilde Badestelle hat Bremen History am 28. Juli 2015 eine Story veröffentlicht. Weiter weseraufwärts in Höhe des Altenwalls ist das Weserufer von vielen Menschen gesäumt. Hier ist noch keine Promenade angelegt, sondern der Fußweg verläuft am Fuß des Osterdeiches.
Badeschiff am Altenwall
Dann kommen wir zum zu einem Einschnitt ins Deichvorland. Direkt dahinter ist das „Badeschiff am Altenwall“ in der Weser fest verankert. Die schwimmenden Badeanstalt wurde vom Kohlenhändler Friedrich Wilhelm Wolters betrieben und schloss 1912. 1913 eröffnete Verein für öffentliche Bäder eine neue Weser-Badeanstalt am gleichen Platz. Zu lesen war es in einem Artikel vom 3. September 2015.
Osterdeich
Nach dem Badeschiff verläuft die Promenade direkt am Flussufer. Hierzu hat Bremen History vier Beiträge veröffentlicht, und zwar:
Lustwandeln am Osterdeich (20. Mai 2015)
Strandleben gegenüber der Wasserkunst (25. Juli 2015)
Ein Bild wie ein Gemälde (7. September 2016)
Strandleben an den Weserterrassen
In Höhe der Lüneburger Straße befand sich dieses wilde Strandbad an den Weserterrassen, über das Bremen History am 30. April 2016 berichtete.
Stadionbad
In der Ferne könnte man das Stadionbad erahnen, das aber erst 1925 gebaut wurde. Dieses Bad war Bremen History sogar zwei Beiträge wert war, und zwar am 1. August 2015 und am 15. September 2016.
Wagenbrett’sche Badeanstalt
Noch hinter dem künftigen Stadionbad lag die Wagenbrett’sche Badeanstalt. Darüber gab es bei Bremen History am 9. August 2015 eine Titelstory.
Henschenbusch
Dort war vermutlich seit langem eine wilde Badestelle. Sie wurde 2011 wiedereröffnet. Davon berichtete Bremen History am 23. August 2016.
Weser
Auch das Schwimmen auf der Weser selbst war äußerst beliebt, wie im Beitrag bei Bremen History vom 30. August 2016 zu lesen war.
Auf dem rechten Weserufer sehen wir weseraufwärts:
Badeplatz am Wasserwerk
Der wilde Badeplatz am Wasserwerk war für die Neustädter am ehesten erreichbar. Bei Bremen History wurde er unter Strandleben gegenüber der Wasserkunst am 25. Juli 2015 erwähnt. Ein eigener Beitrag folgt noch.
Badeanstalt am Stadtwerder
Legendär ist die Damen-Badeanstalt am Stadtwerder. Hier waren Herren unerwünscht, berichtete Bremen History am 19. Juni 2015. Um 1948 wurde das Gelände vom Schwimmverein 1910 übernommen, wie dem Bericht bei Bremen History vom 21. Juli 2015 zu entnehmen war.
Strand bei Café Sand
Der heute noch sehr beliebte Strand gegenüber der Sielwallfähre, wird auch „Strand am Café Sand“ genannt, wie Bremen History am 5. Juni 2015 berichtete.
PS: Das Bade-Lexikon wird in 2017 fortgesetzt
von Peter Strotmann