Der heilige Nikolaus zu Gast im Schnoor: Am Mittwoch, 6. Dezember 1967 ist der Schutzpatron der See-, Kaufleute und Kinder in den Bremer Straßen unterwegs. Viele Kinder begleiten ihn, auch die Geschäfte haben sich auf den Besuch eingestellt. „So kamen aus der Gaststätte Kolpinghaus viele, viele Bonbons geflogen. In der Wüstestätte wurden kleine Gaben verteilt, eine Bremer Eiskremfabrik hatte 400 Portionen Eiskrem gespendet, und im Concordenhaus und im Kleinen Olymp sorgte Klaus Ahlring, einer der Initiatoren der Nikolaus- Veranstaltung, dafür, daß sich die Kinder an Kakao und Kuchen stärken konnten“, schrieb der WESER-KURIER damals.
Vermutlich stammt der Brauch des Nikolauslaufens noch aus dem Mittelalter, als Dom- und Klosterschüler um Spenden baten. Heute ist das Nikolauslaufen beliebt unter den Kindern in Bremen und der Region: Am 6. Dezember ziehen sie, oft verkleidet, von Haus zu Haus oder von Geschäft zu Geschäft und bitten um Süßigkeiten. Diese erhalten sie als Lohn für vorgetragene Weihnachtslieder oder Gedichte. Traditionell werden letztere übrigens auf Plattdeutsch aufgesagt.
Aus dem Niederdeutschen kommt auch der Name Sunnerklauslaufen, wie das Nikolauslaufen in der Bremer Region auch heißt. Der Begriff wird abgeleitet von dem niederdeutschen „Sunte Klaas“ – dem Sankt Klaus. Viele Bremer und Bremerinnen werden sich vermutlich noch aus ihrer Kindheit an die erste Strophe eines der bekanntesten Gedichte zum 6. Dezember erinnern.
“Sunnerklaus, de grote Mann / Kloppt an ale Dören an, / Lütte Kinner bringt he wat, / Grote steckt he in ’nen Sack.“