Stadtplan von 1898: Die Pfennigbrücke ist als Fußgängerbrücke eingetragen.
Quelle: SuUB/Peter Strotmann

Eine kurze Geschichte: Die Pfennigbrücke über die Kleine Weser gab es nur neun Jahre

Damals war’s: Im Jahre 1894 errichtete ein findiger Neustädter Unternehmer eine kleine hölzerne Fußgängerbrücke über die Kleine Weser.

Und warum? Seine Arbeiter und Arbeiterinnen sollten ohne große Umwege in seine Zigarrenfabrik am Buntentorsteinweg kommen. Denn, das ist auf dem Stadtplan von 1898 zu sehen: Es gab noch keine Brücke über die Kleine Weser, die in direkter Linie zur Großen Weserbrücke verlief. Diese Brücke wurde erst 1903 gebaut. Deshalb musste der viel längere Weg über die Kleine Brücke, auch Brautbrücke genannt, erfolgen. Dort fuhr auch die Straßenbahn. Doch die Fahrtkosten konnte sich viele Menschen nicht leisten. Sie mussten zu Fuß kommen.

Der Standort des Fotografen ist auf der Werder-Seite, und zwar in etwa dort, wo später die Brücke über die Kleine Weser gebaut wurde. Auf der anderen Seite der Kleinen Weser sehen wir rechts die St. Pauli-Kirche (im Zweiten Weltkrieg zerstört). Links neben dem Durchgang zur Osterstraße steht die St. Pauli-Schule. Auf der Werderseite liegen in der Kleinen Weser noch Reste geflößten Holzes.

Durch die Fußgängerbrücke von der Holzstraße zur Osterstraße und damit zum Buntentorsteinweg verringerte sich der Fußweg um ein paar Minuten. Die Passage über diese Brücke kostete einen Pfennig. Deshalb hieß sie im Volksmund „Pfennigbrücke“. Als dann 1903 die Kleine Weserbrücke fertig war, hatte die Pfennigbrücke ihren Dienst getan und wurde abgebrochen.

von Peter Strotmann

Gab es nur neun Jahre: die Pfennigbrücke über die Kleine Weser.
Quelle: Stadtteil-Archiv Bremen-Neustadt

Titel Verbrechen Magazin

Verbechen in Bremen und der Region

Giftmischer, Bombenleger, Messerstecher

16 Kriminalfälle vom Pferderipper über den Bunkermord, Adelina und die immer noch vermisste Jutta Fuchs bis zu einem mysteriösen Vergiftungsfall sind in unserem neuen Magazin WK|Geschichte-Extra „Verbrechen in Bremen und der Region“ aufgearbeitet. Außerdem kommen eine Bremer Krimibuchautorin und ein Phantomzeichner zu Wort.

Jetzt bestellen