Fotostrecke zum Wandel der Balgebrückstraße in den 1960er Jahren / Heute nichts mehr gemein mit der schmalen Straße aus Vorkriegszeiten

Von 1985 bis 2007 hatte ich meinen Arbeitsplatz im fünften Stock der Baumwollbörse. Von dort aus konnte ich viele Jahre die Wachtstraße und den Marktplatz von meinem Bürofenster aus einsehen. Auch zuvor war ich dem Viertel schon eng verbunden. Am Langewieren war ich in der Schule von 1955 bis 1959. Der Neubau der Großen Weserbrücke und der Abbruch der alten Großen Weserbrücke steht mir noch klar vor Augen. Später sah ich, wie der Verkehrsknotenpunkt Domsheide gebaut wurde, die Schienen auf dem Marktplatz entfernt wurden usw. Auch die mehrmaligen Bauarbeiten an der Domsheide beobachtete ich.

Bei der alten Großen Weserbrücke fuhr die Straßenbahn und lief dann wie der meiste Verkehr durch die Wachtstraße. Die neue Große Weserbrücke wurde ca. 40 Meter weiter weseraufwärts gebaut. Da man den Autoverkehr aus der Innenstadt herausbekommenen wollte, wurde die Martinistraße zum Brill verlängert und die Tiefer zum Osterdeich hin ausgebaut.

Für den Straßenbahn- und Busverkehr war die Balgebrückstraße vorgesehen. Vor den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg war das eine recht schmale Straße. Doch als man in den 1950ern die neue Große Weserbrücke plante, bot sich den Planern ein Trümmerfeld. Nur wenige Häuser hatten das Bombardement der Kriegsjahre ohne Schaden überstanden. Aber auch die standen der Neuplanung im Wege und wurden abgerissen.

Die neue Große Weserbrücke wurde am 22. Dezember 1960 für den Verkehr freigegeben. Bis dahin mussten auch die Schienen für die Straßenbahn liegen. Nun muss man wissen, dass der Marktplatz bis dahin auch der Hauptverkehrsnotenpunkt für die Straßenbahn war. Damit mussten die Schienen durch die Marktstraße gelegt werden und erhielten dort wieder Anschluss an das vorhandene Schienennetz. Die Schienen in der Wachtstraße legte man still. Sie wurden erst 1999 entfernt. Der Verkehrsknotenpunkt Domsheide wurde im Herbst 1965 fertig. Damit konnten auch die Schienen in der Marktstraße stillgelegt werden.

von Peter Strotmann

Von Anbiet bis Zuckerklatsche

„Erst der Hafen, dann ist die Stadt“

Im Magazin „Erst der Hafen, dann ist die Stadt“ über Bremen und seine Häfen gehen wir in vielen historischen Bildern auf Zeitreise durch die maritime Vergangenheit unserer Hansestadt. Wie entwickelten sich die Häfen in Bremen vom Mittelalter bis heute? Wie sah die Arbeit zwischen Ladeluke, Kaje und Schuppen aus? Was hatte es mit den Anbiethallen auf sich? Und wie veränderte die Containerschifffahrt die Häfen? Wir blicken auf die Gründung der Freihäfen um 1900 und den Strukturwandel rund 100 Jahre später. Wir erzählen von Schmugglern und Zöllnern, von Bremens großen Werften sowie Abenteuern, Sex und Alkohol an der Küste – dem Rotlichtviertel am Hafen.

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