Wann landen schon Heißluftballons unplanmäßig vor der eigenen Haustür? Das etwas launische Bremer Wetter sorgte am 20. Oktober 1985 für kräftigen Wirbel bei vielen Bremerinnen und Bremern.
Dabei hatte die Sonntagsfahrt für die Ballonfahrer ganz planmäßig angefangen. Gegen 10.30 Uhr starteten drei Heißluftballons des Bremer Vereins für Luftfahrt und ein Privatballon auf dem Flughafen und fuhren über den malerischen Altstadtkern in Richtung Osten, als die Windgeschwindigkeit immer mehr abnahm. Die Ballons mussten runter. Einer landete auf dem Universitätsgelände, während die übrigen am Bürgerpark, an der Hans-Thoma-Straße und an der Georg-Gröning-Straße, Ecke Donandtstraße niedergingen. Anwohner stürmten aus ihren Wohnungen und Häusern, um das Spektakel aus nächster Nähe zu verfolgen. Viele halfen den Ballonfahrern, hielten die Landeleinen fest und zogen die Gondeln nach unten. Ein Augenzeuge des Geschehens an der Donandtstraße gab gegenüber dem WESER-KURIER an: „Manchmal dachte ich, dass der Ballon auf den Häusern hängen bleibt. Der Pilot schaffte es dann aber immer wieder, ein Stück nach oben zu kommen.“
Zweiter Versuch scheitert erneut
Weil, nach Angaben des Ballonfahrers Udo D., alle Landungen „glatt und sauber“ verliefen und die Windgeschwindigkeiten wieder stimmten, unternahmen zwei Ballonfahrer am Nachmittag einen neuen Anlauf. Die Fahrten endeten jedoch ebenfalls vorzeitig. Eine weitere Flaute über Bremen zwang die Fahrer diesmal auf einem Sportplatz an der Neuenlander Straße und an der Neustadtscontrescarpe aufzusetzen. „Solche Wetterlagen sind äußerst selten“, kommentierte Ballonfahrer Udo D. das zweite Scheitern. „Normalerweise reichen uns nämlich schon drei bis vier Knoten. Und die hatten wir allemal“.