Tausende Autos donnern heute täglich über ein Bauwerk, das die beiden Bremer Ortsteile Habenhausen und Hastedt miteinander verbindet und deren offizieller Name sich bei den Bremern nie richtig durchsetzen konnte: die Erdbeerbrücke. Am 15. Juni 1970 gab Bausenator Hans-Stefan Seifritz das erste Teilstück für den Fuß- und Radverkehr frei. Dabei brach er mit einer alten Tradition und verzichtete auf weißes Band und Schere. Stattdessen setzte er sich auf sein mitgebrachtes Fahrrad und radelte über die Brücke.  Ein Jahr später wurde der Verkehr auch für Autos freigegeben. Die Bremer Baudeputation taufte das Bauwerk auf den Namen Werderbrücke. 1999 folgte die Umbenennung in Karl-Carstens-Brücke. Die Umbenennung stieß vielen Bremern sauer auf. Eine Leserin erklärte damals ihren Unmut in einem Leserbrief an den WESER-KURIER: „Ich habe sie noch gekannt, die Frauen, die morgens um 5 Uhr mit ihren Erdbeerkörben auf den Fahrrädern von Arsten und Habenhausen zum Markt in die Innenstadt fuhren. Ihnen wurde mit dem Namen Erdbeerbrücke von der Bevölkerung ein Denkmal gesetzt.“ Sie glaube nicht, dass sich der neue Name durchsetzen würde, hieß es abschließend. Damit sollte sie Recht behalten.

Das Foto zeigt den Baufortschritt der Erdbeerbrücke im Jahr 1967. Foto: Klaus Sander

75 Jahre Kriegsende

Neuanfang nach der Diktatur

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, lag Bremen größtenteils in Trümmern: Die dritte Ausgabe des ­Magazins WK | Geschichte schildert das allgegenwärtige Elend und die Sorgen der Bevölkerung. Es zeigt aber auch die ersten Schritte Richtung Zukunft auf – die Stadt unter der US-Flagge, die ersten Wahlen und die Verteidigung der Selbstständigkeit des Landes Bremens.

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