Auch das Berliner Karstadt-Haus nutzte das Osterfest für Werbung in eigener Sache.
Bildvorlage: Holger-Philipp Bergt

Historische Osterwerbung des Bremer Karstadt-Hauses

Zum Osterfest ein hübsches Geschenk? Das gab es auch früher schon. Für den Einzelhandel natürlich eine gute Gelegenheit, kräftig die Werbetrommel zu rühren. Auch Karstadt verfolgte bereits in Vorkriegszeiten eine ausgeklügelte Werbestrategie. In einem Prospekt der Bremer Filiale stieß Karstadt-Sammler Holger-Philipp Bergt auf eine Osterwerbung, die aus den frühen 1930er Jahren stammen dürfte, also aus der Zeit kurz nach Fertigstellung des neuen Bremer Karstadt-Hauses im Februar 1932. „Zum Osterfest Vorschläge für Ihre Frühjahrskleidung“, hieß es in geradezu höflich-zurückhaltender Tonlage. Etwas forscher formulierte es da schon der Berliner Ableger. Dessen Versprechen lautete: „Mehr Osterfreude in neuer festlicher Frühjahrskleidung.“

Schon seit vielen Jahren sammelt Bergt alles, was mit Karstadt zu tun hat. Dabei hat er sämtliche Filialen im Blick, nicht nur die norddeutschen Standorte. Und nicht nur die noch existierenden, sondern auch jene, die es schon längst nicht mehr gibt. Etwa die früheren Filialen im Osten. Über seine Begeisterung für die monumentalen Karstadt-Häuser aus den 1920er Jahren kam der architektonisch interessierte Bergt zu seiner Karstadt-Leidenschaft. „Schon damals gab es eine Corporate Identity“, sagt Bergt, so etwas wie ein unverwechselbares Firmenkennzeichen. „Man sah so ein Haus und wusste gleich: Ganz klar, das ist Karstadt.“

Zum Osterfest gab es auch Werbung: Karstadt Bremen machte auf sein Kleidersortiment aufmerksam.
Bildvorlage: Holger-Philipp Bergt

Auf starke Resonanz stieß ein Bericht über den Karstadt-Enthusiasten im Weser-Kurier im Dezember 2016. „Eine Leserin hat mir eine Ausgabe der Kundenzeitschrift ‚Karstadt Magazin’ von 1927 zugeschickt“, berichtet Bergt. Und ein Ehepaar aus Kattenesch habe eine alte Holzleiste mit der Firmenaufschrift „Rudolph Karstadt AG“ beigesteuert. Aus Arbergen erhielt der 51-Jährige ein „sehr schönes Foto“ der Karstadt-Baustelle von 1928/29 mit Sicht auf die Sögestraße.

Nur ein Karstadt-Kleiderbügel aus Bremen wollte sich zu seiner Verwunderung nicht einfinden. Dabei hätte er erwartet, gerade den zuerst zu bekommen. Eine stolze Anzahl von Karstadt-Bügeln hat Bergt bereits gesammelt, es fehlt aber noch ein Exemplar aus Bremen. „Aus allen möglichen anderen Städten von Leer über Wilhelmshaven bis Königsberg sind in den letzten Jahren Bügel aufgetaucht, seltsamerweise nicht aus Bremen und Bremerhaven“, so Bergt. Aufgeben will er aber so schnell nicht. „Ich bin aber überzeugt, dass in einer Großstadt wie Bremen mit langer Karstadt-Tradition, und einem der größten Häuser des Unternehmens irgendwo noch ein alter Kleiderbügel im Schrank oder auf dem Dachboden eines Lesers vorhanden ist.“

Wer noch Karstadt-Devotionalien hat, kann sich gern bei Holger-Philipp Bergt melden. Entweder unter der E-Mail-Adresse holger.bergt@web.de oder unter Telefon 04 21/47 88 58 75.

von Frank Hethey

Haufenweise Kleiderbügel von Karstadt: Nur ein Exemplar aus Bremen fehlt nocch.
Zum Osterfest gab es auch Werbung: Karstadt Bremen machte auf sein Kleidersortiment aufmerksam.
Bildvorlage: Holger-Philipp Bergt

Jung, aber mit viel Geschichte

50 Jahre
Universität Bremen

50 Jahre sind seit der Gründung der Universität Bremen vergangen. Auf dem Weg von der vermeintlichen roten Kaderschmiede zur Exzellenzuniversität ist viel passiert: Wir haben den ersten sowie den aktuellen Rektor interviewt und mit Absolventen gesprochen – zu denen auch Bürgermeister Andreas Bovenschulte gehört. Zudem hat uns ein Architekt über den Campus begleitet. Das Magazin der Reihe WK | Geschichte gibt es ab 18. September in den ­Kundenzentren des WESER-­KURIER, im Buch- und Zeitschriftenhandel, online unter www.weser-kurier.de/shop und unter 0421 / 36 71 66 16.

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