Bremer Schüler im Skiffle-Fieber – Zeitzeugen-Runde am 7. Juni im Rathaus

Nur allzu gut kann sich Kurt Sommer an die späten 1950er Jahre erinnern, als eine neue, populäre Musikgattung die Bremer Schülerschaft elektrisierte: Skiffle, eine dem Jazz verwandte Vokalmusik, die sich an amerikanischen Folk- und Gospel-Liedern orientierte und mit sehr einfacher Instrumentalbegleitung auskam: Gitarre, Banjo, Ukulele und auch schon mal Mutters Waschbrett.

„Hier war endlich eine Musik, die mich als damals 15-Jährigen begeisterte und die ich mir zu eigen machen wollte, ganz ohne elterliche oder schulische Förderung, als Gegenpol zur Operetten- oder Schnulzen-Kultur der Eltern“, sagt Sommer. Das blieb nicht ohne Folgen: Mit fünf Gleichgesinnten rief er die Skiffle-Band „Jiggle Chaps“ ins Leben, die bei einer Skiffle-Session im Dezember 1961 in der Glocke auf dem zweiten Platz landete.

Über sein musikalisches Coming Out wird Sommer an diesem Donnerstag, 7. Juni, um 17 Uhr bei einer Zeitzeugen-Runde im Rahmen der Ausstellung „Trau keinem über 30! Schule und Jugendkultur 1960 bis 1975“ berichten. Mit dabei sind weitere „Skiffle-Helden“ von einst: Klaus Martens und Hartmut Emig von der ABC Skiffle Group sowie Sommers Mitstreiter Gert Sucholdolski von Jiggle Chaps.

Und wer weiß, vielleicht finden sich auch noch andere, die damals vom „Skiffle-Fieber“ gepackt wurden. „Wer war noch dabei und mag sich gerne erinnern? Und vielleicht sogar in einer kleinen spontanen Session mal wieder mitspielen?“, fragt Sommer. Wer sich angesprochen fühlt, meldet sich bei kurt.sommer@gmx.de oder hartmut_emig@yahoo.de.

Umjubelter auftritt in der Glocke: die Jiggle Chaps im Dezember 1961.
Quelle: Kurt Sommer

Von Anbiet bis Zuckerklatsche

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