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Ein Blick in die Geschichte (185): Die Hut- und Mützenfabrik Heinrich Balke an der Bach- und Pappelstraße

Im Jahre 1888 gründete Heinrich Balke eine Hut- und Mützenfabrik in der Bremer Neustadt. Da sein Geschäft florierte, konnte er nach kurzer Zeit sechs Mitarbeiter einstellen. 1909 zog die Firma in das von den Francke-Werken errichtete Kontorhaus Bachstraße 78/80 ein. Nachdem der Firmengründer gestorben war, übernahm sein Sohn Karl Balke das Geschäft. Er begab sich auf neue Wege. Statt im Ausland produzierte Ware zu vertreiben, begann er jetzt mit der Eigenfertigung. Er beschaffte sich die nötigen Maschinen und steigerte damit den Umsatz.

Pappelstraße 100: 1898 erbaut für die Francke-Werke, ab 1952 Sitz der Firma der Firma Heinrich Balke.
Quelle: Firmenarchiv Balke

Die Firma startete jetzt richtig durch, hatte Anfang der 1930er Jahre bereits 60 Mitarbeiter, ein erweitertes Sortiment und belieferte neue Abnehmer. Karl Balkes Sohn Dieter fing 1949 als Lehrling in der Firma an. 1952 wurden die Gebäude an der Bachstraße 91/93 und Pappelstraße 100 übernommen. Letzteres war 1898 für die Francke-Werke erbaut worden.

Diese Gebäude wurden 1965 abgerissen und unter der Anschrift Pappelstraße 100 ein modernes Firmengebäude errichtet. Die Eröffnung war am 1. Oktober 1966. In den oberen Etagen des Neubaus befand sich die Fertigung der Hut-und Mützenfabrik Heinrich Balke. Im Erdgeschoss eröffnete die „Brema“ ein Lebensmittelgeschäft.

Deren Räume übernahm die Sparkasse Bremen für eine Stadtteilfiliale Neustadt. Die Firma hatte nunmehr 95 Mitarbeiter. Nach dem Tode seines Vaters übernahm Dieter Balke 1971 das Unternehmen in dritter Generation.

Pappelstraße 100: 1966 eröffnete die „Brema“ im Erdgeschoss ein Lebensmittelgeschäft. Deren Räume übernahm die Sparkasse Bremen für eine Stadtteilfiliale Neustadt.
Foto: Peter Strotmann

1983 verlagerte Dieter Balke das Unternehmen nach Mittelshuchting. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg auf 140 an. Im Jahre 2000 ging die Firma in die Insolvenz. Die von den Firmenmitgliedern gegründete Auffanggesellschaft bewährte sich nicht.

2003 entschloss sich Kai Balke, das Geschäft in der vierten Generation selbst weiterzuführen. Er war schon vor 2000 in der Geschäftsführung und kannte die Familientradition. In diesem Sinne gründete er eine Produktionsfirma in Polen, die heute pro Jahr etwa 100.000 Teile produziert. Heute hat sein Großhandel in Deutschland drei Mitarbeiter und eine Halle in Stuhrbaum, in der rund 20.000 Stücke lagern. Wie in der Presse zu lesen war, sollen die klassischen marinen Mützen besonders begehrt sein.

von Peter Strotmann

Bachstraße 78/80: Außendienstmitarbeiter mit ihren Fahrzeugen vor dem Firmengebäude im Jahre 1936.
Quelle: Firmenarchiv Balke

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