Die Sonne strahlt  an diesem 10. Mai 1952 über Bremen. Zahlreiche Schaulustige haben sich bei der AG Weser in Gröpelingen versammelt. Die Helling der Werft ist noch nicht wieder aufgebaut. Riesige Kräne ersetzen noch den Schiffsbauplatz. Fast auf den Tag genau sieben Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland, sind die Auswirkungen des Krieges weiter sichtbar und spürbar. Doch in Bremen keimt die Zuversicht. Die AG Weser lässt an diesem Tag den ersten Schiffsbau der Nachkriegszeit zu Wasser: die MS Werratal. Senator Hermann Apelt tauft den Schutzdecker. Die zahlreichen Ehrengäste und Schaulustigen begleiten den Stapellauf unter freudigen „Hurra“-Rufen. Im WESER-KURIER heißt es am Tag darauf „schnittig in Form, schmuck in Farbe lag der Täufling zum Ablauf bereit“. Der technische Leiter betonte, dass dieser erste Neubau mit großen Problemen personeller und organischer Art verbunden gewesen sei. Es handelte sich um eine Leistungskoordination, in der das erforderliche Walzmaterial beschafft und bearbeitet, aber auch zugleich die Hallen und Hellinge im Zuge der Wiedererrichtung ausgestattet werden mussten. Erst einem Jahr zuvor war der Werft die Genehmigung zur Ausführung von Neubauten durch die Besatzungsbehörden erteilt worden.

Der Stapellauf der MS Werratal, war der der erste für die AG Weser nach dem Zweiten Weltkrieg. Zahlreiche Schaulustige verfolgten das Spektakel. Foto: Georg Schmidt

75 Jahre Kriegsende

Neuanfang nach der Diktatur

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, lag Bremen größtenteils in Trümmern: Die dritte Ausgabe des ­Magazins WK | Geschichte schildert das allgegenwärtige Elend und die Sorgen der Bevölkerung. Es zeigt aber auch die ersten Schritte Richtung Zukunft auf – die Stadt unter der US-Flagge, die ersten Wahlen und die Verteidigung der Selbstständigkeit des Landes Bremens.

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