Schlachte 23 bis 26: die Reisbörse von der Schlachte aus gesehen,
Ansichtskarte von 1912.
Quelle: Sammlung Peters

Imposanter Gebäudekomplex an der Schlachte wurde 1904/05 errichtet

An der Schlachte steht ein recht imposanter Gebäudekomplex. Er erstreckt sich an der Schlachte von den Nummern 23 bis 26 und an der Langenstraße von den Nummern 38 bis 42. Bauherr dieses Kontorhauses und Verwaltungsgebäudes war die Reis- und Handels-Actien-Gesellschaft. Deshalb wurde es auch Reisbörse genannt. Die Pläne für den Bau im dekorativen Stil der Jahrhundertwende mit Barock- und Renaissanceformen erstellte Johann Georg Poppe (1837 bis 1915). Gebaut wurde es 1904/05 auf sieben Grundstücken unter der Leitung des Architekten Fritz Dunkel.

Das Argo-Haus als Sitz der Argo-Reederei

Als die Argo-Reederei das Gebäude im Jahre 1923 erwarb, wurde aus der Reisbörse das Argo-Haus. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Gebäudeteil zur Schlachte große Schäden. Die Fassade zur Langenstraße blieb unbeschädigt. Die Pläne zum Umbau in den Jahren 1947 bis 1951, mit einer teilweisen neuen Fassade zur Schlachte, wurden vom Architekten Karl Walter erstellt. Das Gebäude blieb bis in die 1970er Jahre Sitz der Argo-Reederei.

Langenstraße 38 bis 42: die Reisbörse,
Ansichtskarte nach einer Zeichnung, um 1910.
In der Langenstraße sind Schienen für die Straßenbahn verlegt.
Quelle: Sammlung Peters

Vom Argo-Haus zur Mitte der Schlachte-Meile

Nach der Argo-Reederei zog in den Gebäudekomplex neben einigen anderen Firmen das Stadtplanungsamt ein. Es blieb dort bis 2002. Anschließend war im Gebäude unter anderem die Bremer-und Bremerhavener Arbeit (bba) des Wirtschaftssenators untergebracht.

Seit 2010 ist das „Casino Bremen“ in dem historischen Kontorhaus an der Bremer Schlachte-Meile beheimatet. In den Kellergewölben lädt das „Enchilada“ zum Genuss der mexikanischen Küche ein.

von Peter Strotmann

Von Anbiet bis Zuckerklatsche

„Erst der Hafen, dann ist die Stadt“

Im Magazin „Erst der Hafen, dann ist die Stadt“ über Bremen und seine Häfen gehen wir in vielen historischen Bildern auf Zeitreise durch die maritime Vergangenheit unserer Hansestadt. Wie entwickelten sich die Häfen in Bremen vom Mittelalter bis heute? Wie sah die Arbeit zwischen Ladeluke, Kaje und Schuppen aus? Was hatte es mit den Anbiethallen auf sich? Und wie veränderte die Containerschifffahrt die Häfen? Wir blicken auf die Gründung der Freihäfen um 1900 und den Strukturwandel rund 100 Jahre später. Wir erzählen von Schmugglern und Zöllnern, von Bremens großen Werften sowie Abenteuern, Sex und Alkohol an der Küste – dem Rotlichtviertel am Hafen.

Jetzt bestellen