Tausende Autos donnern heute täglich über ein Bauwerk, das die beiden Bremer Ortsteile Habenhausen und Hastedt miteinander verbindet und deren offizieller Name sich bei den Bremern nie richtig durchsetzen konnte: die Erdbeerbrücke. Am 15. Juni 1970 gab Bausenator Hans-Stefan Seifritz das erste Teilstück für den Fuß- und Radverkehr frei. Dabei brach er mit einer alten Tradition und verzichtete auf weißes Band und Schere. Stattdessen setzte er sich auf sein mitgebrachtes Fahrrad und radelte über die Brücke. Ein Jahr später wurde der Verkehr auch für Autos freigegeben. Die Bremer Baudeputation taufte das Bauwerk auf den Namen Werderbrücke. 1999 folgte die Umbenennung in Karl-Carstens-Brücke. Die Umbenennung stieß vielen Bremern sauer auf. Eine Leserin erklärte damals ihren Unmut in einem Leserbrief an den WESER-KURIER: „Ich habe sie noch gekannt, die Frauen, die morgens um 5 Uhr mit ihren Erdbeerkörben auf den Fahrrädern von Arsten und Habenhausen zum Markt in die Innenstadt fuhren. Ihnen wurde mit dem Namen Erdbeerbrücke von der Bevölkerung ein Denkmal gesetzt.“ Sie glaube nicht, dass sich der neue Name durchsetzen würde, hieß es abschließend. Damit sollte sie Recht behalten.
Verbechen in Bremen und der Region
Giftmischer, Bombenleger, Messerstecher
16 Kriminalfälle vom Pferderipper über den Bunkermord, Adelina und die immer noch vermisste Jutta Fuchs bis zu einem mysteriösen Vergiftungsfall sind in unserem neuen Magazin WK|Geschichte-Extra „Verbrechen in Bremen und der Region“ aufgearbeitet. Außerdem kommen eine Bremer Krimibuchautorin und ein Phantomzeichner zu Wort.