Ein Blick in die Geschichte (76): Schnappschuss aus den späten 1950ern zeigt heute aufgehobene Petristraße / Damals noch keine freie Sicht auf die Glocke 

Guter Dinge zeigte sich das Team der Tankstelle an der Baumwollbörse, als es in den späten 1950er Jahren für einen Schnappschuss posierte. Wohin die Blickrichtung geht, zeigt der noch immer existierende Rundbau mit dem Zigarrengeschäft Knust im Hintergrund.

Doch wo man heute freie Sicht auf die Glocke und das 1961/62 errichtete Gebäude der Bremischen Volksbank hat, versperrten damals noch die Wohn- und Geschäftshäuser an der längst aufgehobenen Petristraße den Blick. Ein nachgerade gemütlich wirkender Block, der wenig später zugunsten der Ostumgehung des Marktplatzes abgerissen wurde.

Die Petristraße führte am Zigarrengeschäft Knust vorbei geradewegs auf die Glocke zu, während sich die Marktstraße weiter Richtung Domsheide schlängelte. Aufgenommen wurde das Foto von einem Standpunkt am nördlichen Ende der Balgebrückstraße. Es stammt aus dem Nachlass des Tankstellenpächters Günter Weber, bis 1966 Betreiber der anfangs noch freistehenden, später ins Parkhaus Baumwollbörse integrierten Esso-Tankstelle.

von Frank Hethey

Muntere Truppe: die Sechs von der Tankstelle an der Baumwollbörse.
Quelle: Bärbel Jonas/Nachlass Günter Weber

Von Anbiet bis Zuckerklatsche

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