Vor der Gaststätte „Fritz Bölsche“ stehen Anfang 1933 die Bölsche-Witwe Elisabeth (l.) und ihre Schwiegertochter Käthe (r.), Ehefrau von Fritz Bölsche jun., mit den beiden Kindern.
Quelle: Peter Strotmann

Ein Blick in die Geschichte (8): Fritz Bölsche feiert 1953 die Wiedereröffnung seiner im Krieg zerstörten Gaststätte

Freibier für alle! Das könnte das Motto gewesen sein, als Fritz Bölsche jr. 1953 an der Elisabethstraße 54a in Walle seine Gaststätte eröffnete. Für den Gastwirt endete damit eine lange Durststrecke: Bis zur Zerstörung im Bombenkrieg hatte er an gleicher Stelle eine „Bier- und Grogstube“ betrieben. Im Hintergrund zu sehen: der schwer beschädigte Wasserturm, der im Feuersturm vom August 1944 seine Haube eingebüßt hatte.

Das Lokal war ein alteingessener Familienbetrieb, sein gleichnamiger Vater hatte es 1901 ins Leben gerufen. Für den Schuhmachermeister ein lukrativer Nebenerwerb. Freilich wurde das Gebäude damals noch als Hausnummer 58 geführt, erst mit dem Wiederaufbau änderte sich die Nummerierung.

Bölsche sen. starb 1926 mit 63 Jahren in seinem Haus Elisabethstraße 58. Seine Frau Elisabeth, geborene Tiedemann, führte die Gaststätte weiter. Von 1926 bis 1930 betrieb sein Sohn Hans ein Friseurgeschäft im Hause, wohnte jedoch nicht dort. 1931 heiratete Fritz Bölsche jun. seine Ehefrau Käthe und übernahm die Gaststätte.

Elisabeth Bölsche starb 1957 im Alter von 81 Jahren. Danach neigte sich die Ära Bölsche dem Ende zu, ab 1961 betrieben Karl Großkopf und seine Frau das Lokal. 2014 dienten die Räumlichkeiten der Gaststätte „Zum Stern“ als Vereinslokal des „Kulturvereins Stern-Walle e. V.“ Irreführend ist die Aufschrift „Restaurant Bali“ auf dem Baldachin neuerer Aufnahmen. Das Restaurant befand sich an einem anderen Ort.

von Peter Strotmann

Auf zu Bölsche! Über regen Zulauf konnte sich der Kneipenwirt Fritz Bölsche freuen, als er sein Lokal an der Elisabethstraße 1953 wieder eröffnete.
Quelle: Peter Strotmann

75 Jahre Kriegsende

Neuanfang nach der Diktatur

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