Ein Blick in die Geschichte (45): Foto zeigt Silhouette vor der Zerstörung

Wäre nicht die St. Stephanikirche im Vordergrund deutlich erkennbar, man hätte Schwierigkeiten, diese Aufnahme richtig einzuordnen.

Zu sehen sind das Stephani-Viertel und der Bremer Westen vor der Zerstörung im August 1944. Nichts ist geblieben von den alten Packhäusern an der Weser, auch die beeindruckende Silhouette gehört seit dem Feuersturm der Vergangenheit an.

Links erhebt sich die evangelische Wilhadikirche, ein 1886 fertiggestellter Bau im damals populären neogotischen Stil. Das Gotteshaus befand sich an der Nordstraße zwischen Erasmusstraße und Thüringer Straße. In den Nachkriegsjahren gab es Bestrebungen, die Turmruine als Mahnmal zur Erinnerung an die zerstörte westliche Vorstadt zu erhalten. Doch ehe eine definitive Entscheidung gefallen war, wurde das Bauwerk im Sommer 1964 abgerissen. Aus Sicherheitsgründen, wie es damals hieß, die Kostenfrage habe nicht den Ausschlag gegeben.

Gar nicht weit entfernt, aber perspektivisch verzerrt ist das katholische Gegenstück von 1898 zu sehen, die neoromanische St. Marien-Kirche an der Ecke Steffensweg/St. Magnus-Straße. Bereits 1943 wurde der Sakralbau bei zwei Luftangriffen schwer beschädigt. Die endgültige Aus kam dann im August 1944, als die Marien-Kirche im Zentrum des Bombenhagels lag.

Scheinbar direkt dahinter, in Wahrheit aber doch in einiger Entfernung thront der Waller Wasserturm von 1905, im Vergleich zu den filigranen Kirchtürmen ein ziemlich plump wirkendes Bauwerk. Auch der 61 Meter hohe Wasserturm wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, bis heute erhalten sich allerdings der Betonsockel.

Bei dem auffälligen Gebäude mit dem expressionistischen Treppengiebel und den zahlreichen Gauben gleich rechts vom Stephani-Kirchturm handelt es sich um das von 1926 bis 1928 errichtete Gewerkschaftshaus, das Volkshaus. Im Krieg schwer zerstört, wurde es 1949/50 wiederhergestellt und beherbergt heute das Amt für Soziale Dienste an der Hans-Böckler-Straße.

Stephaniviertel um 1910

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