Ein Blick in die Geschichte (88): Frühere Zöllner berichten aus ihrem Berufsalltag   

Auf Tuchfühlung zu gehen gehörte zum tagtäglichen Job der Zöllner an den Wachposten rund um die bremischen Freihäfen. Ihre Aufgabe: Schmuggelware ausfindig zu machen. Da gab es denn auch schon mal kuriose Fälle. Etwa bei einem Hafenarbeiter, der einen ungewöhnlich korpulenten Eindruck machte. Dass es sich dabei nicht um natürliche Körperfülle handelte, stellte sich alsbald bei der Kontrolle heraus. Trug der Mann doch unter seiner Jacke vier Bademäntel, die er aus einem Schuppen hatte mitgehen lassen, in dem frisch eingetroffene Ware für Karstadt lagerte.

Um den Schmuggel im großen und kleinen Stil zu unterbinden, umschloss seit Eröffnung der stadtbremischen Freihäfen 1888 ein Zollzaun das Hafenareal. Die Barriere in Utbremen und Walle mit ihren Wachhäuschen hat das Bild vom Hafen jahrzehntelang geprägt, in den Erinnerungen von Hafenarbeitern und Zöllnern spielt der Zollzaun eine wichtige Rolle.

Erst als die Freihandelszone rechts der Weser aufgehoben wurde, verlor der Zaun ab Januar 2001 seine Funktion. Heute existieren nur noch klägliche Überreste. Anlässlich der morgigen Erzählrunde mit früheren Zöllnern (wir berichteten) wirft Bremen History einen Blick zurück auf ein Stück bremische Hafengeschichte. Lesen Sie mehr dazu hier.

Quelle: Kulturhaus Walle

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Personenkontrolle an einem Wachtposten am Bremer Freihafen. Das Foto ist vermutlich in den frühen 1950er Jahren entstanden, darauf weist das bis 1956 ausgegebene amerikanische Kennzeichen mit dem Kürzel AE für Amerikanische Enklave hin. Quelle: Kulturhaus Walle

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Personenkontrolle an einem Wachtposten am Bremer Freihafen. Das Foto ist vermutlich in den frühen 1950er Jahren entstanden, darauf weist das bis 1956 ausgegebene amerikanische Kennzeichen mit dem Kürzel AE für Amerikanische Enklave hin.
Quelle: Kulturhaus Walle

Jung, aber mit viel Geschichte

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Universität Bremen

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