Von Anbiet bis Zuckerklatsche
„Erst der Hafen, dann ist die Stadt“
Im Magazin „Erst der Hafen, dann ist die Stadt“ über Bremen und seine Häfen gehen wir in vielen historischen Bildern auf Zeitreise durch die maritime Vergangenheit unserer Hansestadt. Wie entwickelten sich die Häfen in Bremen vom Mittelalter bis heute? Wie sah die Arbeit zwischen Ladeluke, Kaje und Schuppen aus? Was hatte es mit den Anbiethallen auf sich? Und wie veränderte die Containerschifffahrt die Häfen? Wir blicken auf die Gründung der Freihäfen um 1900 und den Strukturwandel rund 100 Jahre später. Wir erzählen von Schmugglern und Zöllnern, von Bremens großen Werften sowie Abenteuern, Sex und Alkohol an der Küste – dem Rotlichtviertel am Hafen.
Vor 50 Jahren
Weit unter den ursprünglichen Erwartungen der Universität liegt knapp zwei Wochen vor Beginn des Lehrbetriebes an der Bremer Hochschule die Zahl der Hochschullehrer, die bisher vom Senat für ein Lehramt in der Hansestadt verpflichtet worden sind. Wie aus einer Aufstellung der Landesregierung hervorgeht, die sich gestern ausführlich mit der Personalsituation an der Universität befaßte, sind zurzeit erst Verträge mit 29 hauptamtlichen – und drei Assistenzprofessoren sowie mit einem wissenschaftlichen Angestellten mit Lehrauftrag abgeschlossen worden. Demgegenüber hatte die Universität für den Beginn des Wintersemesters mit rund 100 Hochschullehrern gerechnet. (WESER-KURIER, 6. Oktober 1971)
Hintergrund
Im Gründungsjahr 1971 hatte die Universität Bremen damit zu kämpfen, genügend Lehrkräfte einzustellen. Senatssprecher von Scheven kündigte zu diesem Zeitpunkt an, dass die prekäre Personalsituation einen Lehrbetrieb an der Hochschule lediglich ermöglicht, mit „Ach und Krach über die Runden zu bringen.“ Das ist heute anders. In den vergangenen Jahren ist die Zahl des wissenschaftlichen Personals an der Uni Bremen immer weiter gewachsen – im Jahr 2020 lag sie bei 2330, davon waren 329 Professorinnen oder Professoren – inklusive 50 Kooperations-Professuren – im Jahr 2000 waren es noch etwa 1750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im wissenschaftlichen Bereich. Hier ist zu bedenken, dass das wissenschaftliche Personal nicht ausschließlich aus Lehrkräften besteht.
Im „Wissenschaftsplan 2025“ hatte der Bremer Senat vor knapp drei Jahren festgelegt, dass die Bremer Hochschulen mehr Studierende bekommen sollen, aber auch mehr Arbeitsplätze für Lehre und Forschung geschaffen werden sollen. Der Plan schreibt etwa für das Jahr 2020 eine Zielzahl von 240 Professuren vor. Das Konzept sieht vor, dass die Zahl der Professorinnen und Professoren bis zum Jahr 2025 noch um 27 Stellen steigt.
2011 beklagten die Jusos den Mangel an Professoren an der Hochschule Bremen in ihrem Magazin „Morgenrot“. „Insgesamt fehlen 40 der 179 vorgesehenen Professorinnen und Professoren, worunter die Qualität der Lehre enorm leidet“, schrieben sie in einem Artikel. Viele Veranstaltungen würden von Lehrbeauftragten in „prekären Beschäftigungsverhältnissen“ geführt.
„In allen Fakultäten laufen kontinuierlich Stellenbesetzungsverfahren, um frei werdende Professuren nachzubesetzen, sowie neu geschaffene Professorenstellen erstmalig zu besetzen“, sagt Konrektor Thomas Pawlik von der Hochschule zur aktuellen Situation. 2025 soll es hier 166 Professuren geben.