Bei Europameisterschaften schied Deutschland dreimal schon in der Vorrunde aus

Nach dem frühen EM-Aus für die deutsche Nationalmannschaft fällt es schwer, Worte des Trostes für den leidenden Fußballfan zu finden. Schon im Achtelfinale gegen England auszuscheiden ist eine herbe Enttäuschung, auch wenn es so manch einer geahnt haben will. Doch vielleicht bietet ein Blick zurück ein wenig Balsam für die wunde Fußballseele – es geht nämlich noch schlimmer.

Glücklos: der deutsche Teamchef Rudi Völler.
Foto: Paulo Carrico dpa

Erinnert sei an die EM-Endrunden von 2000 und 2004. Damals ist Deutschland gleich zweimal hintereinander schon in der Gruppenphase ausgeschieden. Besonders blamabel war die EM 2000 in Belgien und den Niederlanden. In ihren drei Vorrundenspielen ergatterte die deutsche Elf gerade einmal einen Punkt beim 1:1 gegen Rumänien. Danach folgte eine 0:1-Niederlage gegen – ausgerechnet England. Und schließlich eine 0:3-Pleite gegen den Halbfinalisten Portugal.

Unterm Strich landete Deutschland auf dem vierten und letzten Gruppenplatz. Da konnte auch der einzige Werderspieler Marco Bode nichts ausrichten. Der damals 30-jährige Stürmer kam zweimal zum Einsatz. Gegen England wurde er in der 78. Minute eingewechselt, gegen Portugal spielte er über die volle Distanz. Dem glücklosen Bundestrainer Erich Ribbeck kostete das schlechte Abschneiden das Amt.

Nicht ganz so desaströs, aber mit dem gleichen Endergebnis verlief die EM 2004 in Portugal. Diesmal spielte Deutschland zweimal unentschieden. Gegen die Niederlande gab es ein 1:1, wobei der damals für Dortmund spielende, langjährige Werderaner Torsten Frings das deutsche Tor erzielte. Gegen Lettland kamen die Deutschen über ein ein 0:0 nicht hinaus, das 1:2 gegen Tschechien bedeutete dann das vorzeitige Aus.

Vom deutschen Doublesieger Werder standen damals der heutige Sportchef Frank Baumann und Fabian Ernst im Kader der Nationalelf. Baumann wurde von Teamchef Rudi Völler zweimal aufgeboten, Fabian Ernst einmal. Nur als Ergänzungsspieler trat Miroslav Klose in Erscheinung. Der 26-Jährige vom 1. FC Kaiserslautern wechselte erst zur neuen Saison an die Weser.

Der niederländische Torwart Edwin van der Sar kann den von Torsten Frings (nicht im Bild) geschossenen Ball bei der EM 2004 in Portugal nicht halten. Im Vordergrund jubeln die Deutschen Bernd Schneider (l) und Frank Baumann (3.v.l.).
Quelle: dpa

Ernüchternd verlief auch die EM 1984 in Frankreich, die mit gerade einmal acht Teilnehmern ausgetragen wurde, nicht mit 24 wie heute. Als amtierender Europameister konnte Deutschland zwar das Spiel gegen Rumänien mit 2:1 für sich entscheiden, wobei Werderstürmer Rudi Völler beide Tore erzielte. Zuvor hatte es aber nur ein torloses Unentschieden gegen Portugal gegeben und danach eine 0:1-Niederlage gegen Spanien. In der Endabrechnung reichten drei Punkte nur für den dritten Platz.

Vom SV Werder standen damals drei Spieler im Aufgebot: neben Völler auch noch Norbert Meier im Mittelfeld und Dieter Burdenski als Torwartersatz. Völler spielte von der ersten bis zur letzten Minute, Meier kam zweimal zum Zuge. Auch im Kader: der spätere Werderaner Klaus Allofs, zu diesem Zeitpunkt noch in Diensten des 1. FC Köln, und Wolfgang Rolff vom Hamburger SV, der enge Vertraute von Meistertrainer Thomas Schaaf.

Wie später Ribbeck, so musste auch Bundestrainer Jupp Derwall nach dem vorzeitigen EM-Aus seinen Posten räumen. Als erster Bundestrainer wurde er vor Vertragsablauf mit Schimpf und Schande in die Wüste geschickt. Dagegen wirkt der längst ausgehandelte Abgang von Joachim Löw wie ein Gentlemen’s Agreement. Wie gesagt: Es geht immer noch schlimmer.

Vor Spielbeginn stellen sich die deutschen Fußball-Nationalspieler zum Mannschaftsbild: Knieend (v.l.): Sebastian Deisler, Mehmet Scholl, Oliver Kahn, Michael Ballack, Lothar Matthäus; Stehend: Jens Nowotny, Dietmar Hamann, Marco Bode, Carsten Jancker, Marko Rehmer und Thomas Linke. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft verlor am Dienstag (20.06.2000) in Rotterdam ihr letztes Vorrundenspiel gegen Portugal mit 0:3 und schied damit erstmals seit 1984 bereits in der Vorrunde eines EM-Turnieres aus.
Quelle: dpa

Von Anbiet bis Zuckerklatsche

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