Ein Blick in die Geschichte (79): Aufnahme von 1901 zeigt Haus an der Ecke zur Pelzerstraße kurz vorm Abriss / Heute Standort des Lederwarengeschäfts Dittfeld 

Kaum zu glauben, dass diese historische Aufnahme von 1901 einen Teil der Sögestraße zeigt. Zu sehen ist links die Einmündung der Pelzerstraße, rechts geht es Richtung Schüsselkorb. Geradezu winzig erscheinen die beiden schmalen Häuser, die sich an das Eckhaus Sögestraße 32/33 anschließen.

Es beherbergte die damals wohlbekannte Hutfabrik von E. O. Toussaint, dessen sportbegeisterte Tochter Thekla 1893 den Hamburger Hoteldirektor Friedrich Haerlin heiratete, später Betreiber des Grandhotels „Vier Jahreszeiten“.

Freilich waren die Tage des Eckhauses zum Zeitpunkt der Fotoaufnahme schon gezählt, in den Schaufenstern der Hutfabrik Toussaint künden Plakate vom Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe. Das hatte mit den Expansionsplänen des benachbarten Kramwaren- und Teehändlers Johann Friedrich Rohlfing zu tun. Dessen Geschäfte liefen so prächtig, dass er es sich leisten konnte, die Nachbarhäuser aufzukaufen. 1902 ließ er die gesamte Eckbebauung abreißen und an ihrer Stelle ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus im historisierenden Zeitgeschmack errichten.

Seit 1931 beherbergte das Gebäude das Lederwarengeschäft des Ehepaars Dittfeld. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus zerstört, lange Jahre blieb das verwaiste Eckgrundstück als letzte Baulücke der Sögestraße erhalten. Bis die Dittfelds 1956 einen abermals viergeschossigen Neubau in Auftrag gaben. Allerdings wurden zunächst nur zwei Etagen gebaut, wodurch ein würfelartiger Eindruck entstand (ein Bild davon findet sich hier). Die nunmehrige Kaffeefirma Rohlfing blieb mit ihrem Laden als Teileigentümer im Haus. Gegenüber befindet sich das Karstadt-Sporthaus.

von Frank Hethey

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