Ein Blick in die Geschichte (208): Luftaufnahme zeigt Weserdurchbruch von 1981
Im März 1981 kommt es bei einem Binnenhochwasser zu einer der schwersten Überschwemmungen im Land Bremen. Bedingt durch Schneeschmelze führte die Oberweser sehr viel Wasser, das nicht in ausreichendem Maße in die Unterweser abfließen konnte. Der Grund war eine defekte Einheit des alten Weserwehrs.
Nachdem der WESER-KURIER am 12. März in einer kleinen Meldung über das drohende Hochwasser informiert hatte, räumten zahlreiche Kleingartenbesitzer ihre Häuschen. Ernsthafte Schäden richteten die Wassermassen dann drei Tage später an. Das Ufer in Höhe des Weserwehrs sackte ab. Der Sommerdeich wurde überschwemmt. Besonders ist der Knick des Winterdeichs an der Karl-Carstens-Brücke betroffen, da das Wasser auf dessen Vorsprung drückte und den nördlichen Teil Habenhausens überschwemmte. Zahlreiche Parzellenhäuschen wurden zerstört, der Einbruch des Wassers in das Wohngebiet konnte von knapp 200 Helfern abgewendet werden.
Am 16. März verwandelte eine neue Flutwelle den Bruch im Sommerdeich vom Vortag in einen Strom, der 50 weitere Parzellen mit in den Fluss riss. Das Wasser floss zurück in die Weser, wurde aber nicht von der Strömung aufgenommen, sondern drückte etwas weiter flussabwärts auf der gegenüberliegenden Flussseite gegen die Uferböschung und richtete dort große Schäden an. So wurden etwa Bäume, die mit Stahlseilen gesichert waren, fortgespült. An einigen Stellen brach das Ufer bis zu fünf Meter weit ab.
Auch die Hemelinger Hafenanlagen auf der rechten Weserseite oberhalb des Wehres wurden knietief überschwemmt, sodass dort Sandsackbarrieren errichtet werden mussten. Als Folge der Flut wurde der Hochwasserschutz in der Stadt grundlegend neu geregelt. Neben dem Neubau des Weserwehrs kam es auch zur Verlängerung des Werdersees.