Das hatte es bis dahin in Bremen noch nicht gegeben: Im Frühjahr 1991 öffnete das erste Spaßbad in der Hansestadt seine Pforten. Von außen bot das Gebäude vielen zunächst einen komischen Anblick. In Badezeug gekleidete Menschen flutschten durch halbwegs durchsichtige Röhren über die Köpfe der Besucher hinweg. Die über 100 Meter langen Rutschen waren die Attraktion des Bades. Besonders beliebt bei den Gästen war die Turborutsche, auf der die besonders Mutigen, bis zu 50 Kilometer in der Stunde erreichen konnten. Springtürme suchte man im Aquadrom jedoch vergebens. Ausgestattet mit tropischem Grün für 500.000 Mark avancierte das Spaßbad zum kleinen Bremen am karibischen Meer.

Insgesamt 31 Millionen Mark kostete der Bau. Unmengen an Beton und Eisen wurden in 14 Monaten Bauzeit auf einer Fläche von 5.500 Quadratmetern verbaut. 1.200 waren für den Wellnessbereich vorgesehen. Das Foto zeigt den Baufortschritt des Bades nur wenige Wochen vor der Eröffnung. 22 Mark kostete der Eintritt für Erwachsene. Wer die Saunen nutzen wollte, musste mehr bezahlen. Kinder unter einem Meter Größe zahlten sechs Mark.

Die Zeit des Spaßbades war begrenzt: 1998 ist das Freizeitbad in eine Sauna- und Fitnessanlage umgebaut worden. Diese kennen die Bremer heute unter dem Namen Oase.

Das Aquadrom wenige Wochen vor der Eröffnung. Foto: Weserpark Bremen

Von Anbiet bis Zuckerklatsche

„Erst der Hafen, dann ist die Stadt“

Im Magazin „Erst der Hafen, dann ist die Stadt“ über Bremen und seine Häfen gehen wir in vielen historischen Bildern auf Zeitreise durch die maritime Vergangenheit unserer Hansestadt. Wie entwickelten sich die Häfen in Bremen vom Mittelalter bis heute? Wie sah die Arbeit zwischen Ladeluke, Kaje und Schuppen aus? Was hatte es mit den Anbiethallen auf sich? Und wie veränderte die Containerschifffahrt die Häfen? Wir blicken auf die Gründung der Freihäfen um 1900 und den Strukturwandel rund 100 Jahre später. Wir erzählen von Schmugglern und Zöllnern, von Bremens großen Werften sowie Abenteuern, Sex und Alkohol an der Küste – dem Rotlichtviertel am Hafen.

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