Name: Ratsspieker

Art: Landhaus, Restaurant, Hotel

Inhaber: Diverse, Carl Peters von 1907 bis ca.1922    

von/bis: 1819 bis 1962

2015: Ratsspiekerpark

Hier stand ursprünglich das Gebäude einer Hofstelle. Später wurde es als Spieker (niederdeutsch für Speicher) und Sommerresidenz für die adeligen Grundherren „von der Lith“ ausgebaut. 1595 verkaufte man das Anwesen an den Bremer Rat. Es wurde Sitz des Ratsrichters. 1819 wurde daraus eine Gaststätte, später ergänzt um einen Saalanbau.

Der Wirt Carl Peters betrieb hier eine Schenkwirtschaft, Kolonialwarenhandel und Bäckerei. Der Saal wurde als Tanzsaal, Theaterbühne und Turnhalle genutzt. Die Wände waren mit Gemälden und Verzierungen im Jugendstil und Art Deco geschmückt. Im Mai 1962 musste der Ratsspieker wegen Baufälligkeit abgerissen werden.

Der Ratsspieker auf einer Werbepostkarte von 1915. Quelle: Heimatverein Borgfeld und Sportclub Borgfeld

Der Ratsspieker auf einer Werbepostkarte von 1915.
Quelle: Heimatverein Borgfeld und Sportclub Borgfeld

 

Der Ratsspieker lag an einem Wümmebogen, der an diese Stelle leicht versandete. Nach der Planung von 1949 begradigte man die Wümme zwischen Franzosen- und Butendieker Brücke. Auf dem Gelände entstand der Ratsspiekerpark (Büste des Altbürgermeisters Wilhelm Kaisen, Kaiserlinde, Ehrenmal der Gefallenen der Weltkriege). Heute wird der Neubau eines Ratsspiekers an historischer Stelle geplant, und zwar als eine Art Dorfgemeinschaftshaus.

von Peter Strotmann

Der Ratsspieker um 1910 als Ausflugsziel. Quelle: Heimatverein Borgfeld und Sportclub Borgfeld

Der Ratsspieker um 1910 als Ausflugsziel. Quelle: Heimatverein Borgfeld und Sportclub Borgfeld

Von Anbiet bis Zuckerklatsche

„Erst der Hafen, dann ist die Stadt“

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