Ein Blick in die Geschichte (75): Eisgang im Februar 1947 als Vorbote der „Brückenkatastrophe“  

Klirrende Kälte herrschte im berüchtigten „Hungerwinter“ 1946/47 in ganz Deutschland. Zu Beginn des neuen Jahres gingen die Temperaturen noch weiter in den Keller, ab dem 21. Januar 1947 begann die Weser zuzufrieren. Bereits im Februar türmte sich das Packeis auf dem Fluss.

Ein denkwürdiges Bild, wie diese historische Aufnahme aus dem Bestand des Staatsarchivs zeigt. Im Vordergrund ist die Truman-Bridge zu sehen, eine hölzerne Behelfsbrücke, die von den Amerikanern als provisorischer Ersatz für die im April 1945 gesprengte Kaiserbrücke errichtet worden war. Gleich dahinter sind die Hebetürme zur Bergung der Kaiserbrücke zu erkennen, hinten rechts sieht man den Turm der Stephanikirche.

Um den Druck auf eine zweite Behelfsbrücke zu verringern, sprengte die Polizei am 24. Februar 1947 oberhalb der Kaiserbrücke mehrere Wasserrinnen ins Eis. Doch die eigentliche Gefahr drohte vom Tauwetter. Als die Temperaturen am 8. März erstmals seit Monaten wieder über den Gefrierpunkt stiegen, sollten sich die schlimmsten Befürchtungen schnell bewahrheiten.

Bald darauf nahm das Verhängnis seinen Lauf: Der 18. März 1947 ging als Tag der „Brückenkatastrophe“ in die Bremer Geschichte ein. Lesen Sie hier mehr.

von Frank Hethey 

Als sich der Extremwinter 1946/47 dem Ende zuneigte: Eisschollen bedrohen im März 1947 die Weserbrücken.
Quelle: Staatsarchiv Bremen

75 Jahre Kriegsende

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