Der Standort der Ampelanlage auf einem alten
Straßenplan.
Quelle: Peter Strotmann

Ein Blick in die Geschichte (150): die erste Ampelanlage in Bremen

Mit einer ersten Ampelanlage wurde in Berlin bereits seit 1924 der Verkehr geregelt.

Da wollte Bremen nicht nachstehen. So kam es, dass an der Kreuzung Westerstraße/Große/Kleine Allee (ab 1937: Langemarckstraße) Ende der 1920er Jahre die erste Ampelanlage Bremens installiert wurde. Diese Ampeln -eine Lichtzeichenanlage zur Verkehrssteuerung – hingen an hohen Masten, die an jeder rechten Seite der vier Straßenecken aufgestellt waren. Eine Besonderheit war die waagerechte Anordnung der Lichtzeichen rot-gelb-grün.

Die andere Besonderheit: Ampelanlage mit Werbung

Obwohl das Foto nicht die allerbeste Qualität hat, ist zu sehen, dass auf der Tafel Werbung angebracht ist. Darauf stand zu lesen:

„Stahlbau. Beratungsstelle Düsseldorf P 150“ und auf der anderen Seite „Möbel aus Stahl“  statt Stahlbau.

Das mag eine clevere Vermarktungsstrategie des Herstellers gewesen sein. Doch durchgesetzt hat sich dieser Typ Ampelanlage nicht.

Die Schröder-Bank

Drei Jahre lang war die Schröder-Bank mit ihrer Neustädter Filiale an der Ecke Kleine Allee/Westerstraße beheimatet. Das Unternehmen bezog ihren Neubau Mitte 1928. Diese private Bank war benannt nach dem Bremer Bankkaufmann Johann Friedrich Schröder. Sie war Hausbank der Stadt Bremen und für viele lokale Firmen. Mit der Weltwirtschaftskrise ab 1929 und nach dem Konkurs des Nordwolle-Konzerns mit der Unternehmerfamilie Lahusen musste die Bank trotz aller Bemühungen im Juli 1931 schließen. Das Land Bremen sanierte und übernahm das Unternehmen als Norddeutsche Creditbank AG.

von Peter Strotmann

Die Kreuzung Westerstraße/Große/Kleine Allee Ende der 1920er Jahre:
Das zentrale Gebäude in Bildmitte ist die Neustädter Filiale der Schröder-Bank.
An jeder Ecke der Kreuzung steht ein Mast, an der eine Ampelanlage angebracht ist.
Die Lichtzeichen rot-gelb-grün sind waagerecht angeordnet.
Quelle: Stadtteil-Archiv Bremen-Neustadt

Von Anbiet bis Zuckerklatsche

„Erst der Hafen, dann ist die Stadt“

Im Magazin „Erst der Hafen, dann ist die Stadt“ über Bremen und seine Häfen gehen wir in vielen historischen Bildern auf Zeitreise durch die maritime Vergangenheit unserer Hansestadt. Wie entwickelten sich die Häfen in Bremen vom Mittelalter bis heute? Wie sah die Arbeit zwischen Ladeluke, Kaje und Schuppen aus? Was hatte es mit den Anbiethallen auf sich? Und wie veränderte die Containerschifffahrt die Häfen? Wir blicken auf die Gründung der Freihäfen um 1900 und den Strukturwandel rund 100 Jahre später. Wir erzählen von Schmugglern und Zöllnern, von Bremens großen Werften sowie Abenteuern, Sex und Alkohol an der Küste – dem Rotlichtviertel am Hafen.

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