Zum 2. Borgward-Welttreffen vom 5. bis 8. Mai 2016 in Bremen: ein Blick auf die Isabella / Die Werbung setzte voll auf den ästhetischen Moment
Selbst Carl F.W. Borgward war verliebt in seine „Isabella“. Es war das von ihm selbst entworfene Auto. Am 5. April 1954 bestieg er es zur Jungfernfahrt. Es wurde zum Traumauto der 1950er.
„Isabella“: Die ewig Schöne
Wohl aus einem spontanen Einfall heraus hat Borgward seinen Autoentwurf „Isabella“ genannt. Mit dem Frauennamen und der eleganten Linienführung war aus einem Auto eine Bremer Schönheit geworden.
Schon ein Frauenname war ein Novum im Autobau, denn zu der Zeit wurden Autos eher nach heimischen Mittelgebirgen, Großkatzen oder nautischen Berufen genannt.
Aber nun kommt ein Auto mit dem Namen „Isabella“. Das bedeutet aus dem hebräischen
el= der Mächtige, Gott
hebräischen scheba= sieben
Mein Gott ist Fülle. Mein Gott hat geschworen
griechischen iso = ewig ; italienisch=bella
Die ewig Schöne
Die göttliche Schönheit
„Isabella“ Design Borgward
Das von Borgward kreierte Fahrzeug hatte reichlich Chrom wie bei einem amerikanischen Straßenkreuzer. Das war mehr Hollywood als Hansestadt.
Die Isabella stand für einen familientauglichen Mittelklassewagen. Bei einem Preis von 7200 Mark – inklusive Heizung – erhielt man einen Wagen, von dem man immer geträumt hatte. Es war ein sportliches, kompaktes, luxuriös ausgestattetes Auto. Auch unter der Haube brachte der 60 PS Vierzylinder-Motor sportliche Leistungen.
Da machte das Fahren richtig Freude.
Aber es folgte noch das schönste Auto aus Bremen. Auch von Borgward mit schöpferischer Kraft geschaffen. Am 22. Februar 1957 lief es vom Band: die „Isabella Coupé“.
Bis zum Produktionsende im Jahre 1961 wurden 202.000 schöne Isabellas verkauft. Leider gab es auch Produktionsmängel. Trotzdem liebten alle Besitzer ihre „Isabella“.
Unsere Freundin ist die „Isabella“
Das Bremer Atelier Arkenberg setze in der Werbung voll auf die Ehefrauen, um die Ehemänner von der grazilen Form der „Isabella zu überzeugen. In einer Anzeige von 1956 heißt es:
Meine Freundin Isabella gefällt nicht nur den Männern. Auch als Frau bewundere ich ihre Schönheit und Eleganz. Und wenn mein Mann sagt: Die und keine andere! So fühle ich mich nicht zurückgesetzt. Denn unsere Freundin ist die Borgward Isabella.
Dazu die beiden Frauen mit der ranken, schlanken Traumfigur… welchem Mann blieb da noch eine Wahl: Ja, ich bestelle uns eine „Isabella“!
In einer anderen Werbeanzeige heißt es:
Die Dritte im Bunde …
soll Isabella sein, – darüber sind sie sich einig.
Was ihm an diesem Wagen imponiert, ist:
Das kraftvolle Anzugsvermögen aus dem Start heraus,
die sportliche Spitze auf freier Strecke und die
Straßenlage, der man auch mal etwas zumuten kann.
Ihr hat es die Anmut angetan, die charmante
Erscheinung dieses bezaubernden Wagens, in dessen
großräumiger Bequemlichkeit sie sich heimisch fühlt.
Und beide wissen:
So hohe Ansprüche sie erfüllt, so geringe Ansprüche
stellt sie selbst: Borgward Isabella.
von Peter Strotmann