Übersee-Museum verlängert Ausstellung „Faszination Wale – Mensch. Wal. Pazifik“ bis 22. Mai / Schau zeigt weniger bekanntes Kapitel der Bremer Walfang-Geschichte: Expeditionen in die Südsee ab 1836
Wer noch nicht die Wal-Ausstellung im Übersee-Museum besucht hat, bekommt jetzt eine neue Gelegenheit: Wie das Museum heute mitgeteilt hat, wird die Ausstellung „Faszination Wale – Mensch. Wal. Pazifik“ bis zum 22. Mai verlängert.
Die Schau greift ein weniger bekanntes Kapitel der Bremer Walfang-Geschichte auf: Richtete sich das Augenmerk anfangs auf den Nordatlantik, starteten Bremer Walfänger ab 1836 in die Südsee. Damit eiferten sie den Amerikanern nach, die mit pazifischem Tran glänzende Geschäfte machten. Das Ziel: Unabhängigkeit vom US-Tranhandel.
Tran wurde aus Walspeck gewonnen und fand bis weit ins 19. Jahrhundert vor allem als Lampenöl Verwendung. Begehrter Rohstoff waren auch die Walbarten, aus denen sich Korsettrippen, Besteckgriffe, Spazierstöcke oder Regenschirme fertigen ließen.
Freilich war das Bremer Engagement in der Südsee nur von relativ kurzer Dauer, bereits 1862 wurden die Expeditionen wieder eingestellt. Wegen fehlender Staatsprämien hatten es die bremischen Handelshäuser ohnehin von Anfang an schwerer gehabt als die ausländische Konkurrenz. Erschwerend kamen die kostspielige Ausrüstung, lange Reisezeiten und unzuverlässige Schiffsbesatzungen hinzu.
Die Schau befasst sich aber nicht nur mit dem Bremer Walfang in der Südsee, sondern auch mit übergeordneten Aspekten wie den Bemühungen um den Schutz der Wale sowie ihrer noch jungen wissenschaftlichen Erforschung. Publikumsmagneten sind das begehbare, originalgroße Modell eines Blauwalherzens und das Skelett eines in der Nordsee gestrandeten Pottwalls.
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