Ein Blick in die Geschichte (215): Falsches Signal als Ursache

Ein gewaltiges Getöse stört die Ruhe am Abend des 6. August 1960. Der Boden bebt, die Fenster dröhnen. Ein Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr macht sich auf den Weg nach Walle.  Kurz zuvor rollte eine Güterzuglokomotive an der teilweise abgebauten Eisenbahnüberführung an der Osterfeuerberg ins Leere und stürzte viereinhalb Meter tief auf die Fahrbahn.

Die Maschine war durch ein falsches Signal auf ein Gleis geführt worden, das nicht mehr über die Straße führte, sondern samt Brückenunterbau demontiert worden war und zu beiden Seiten des Tunnels endete. Der Lokführer wurde bei dem Unglück getötet. Der Heizer konnte sich unmittelbar vor dem Absturz durch einen beherzten Sprung auf den Bahndamm retten.

Ein Zeuge schilderte damals dem WESER-KURIER: „Ich sah, wie sich das lange Etwas vor dem dunklen Himmel steil aufrichtete und mit gewaltigem Bersten auf die Straße krachte. Alles war im Nu in dichten Wasserdampf gehüllt“.  Der gewaltige Lärm lockte hunderte Schaulustige an. Zwei Stunden lang wurde die Unglückslok von der Feuerwehr mit Wasser abgekühlt, um eine Kesselexplosion zu vermeiden. Wegen der Explosionsgefahr wurden mehrere Wohnungen im Umkreis geräumt. Am nächsten Tag hoben zwei Schienenkräne die abgestürzte Lok zurück auf die Brücke.

Zahlreiche Schaulustige verfolgen das Spektakel.
Foto: Georg Schmidt

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