Ein Blick in die Geschichte (72): Neujahrskarte im Zeitgeschmack von 1904

Einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht Bremen History allen Freunden und Begleitern!

Passend zum Jahreswechsel haben wir tief in unserem Fundus gegraben und sind dabei auf diese drollige, ganz im Zeitgeschmack gehaltene Neujahrskarte aus Kaisers Zeiten gestoßen.

Ein gewisser Otto Lutze schickte die Karte mit der Dame im Sektkübel am 31. Dezember 1904 aus seiner Heimatstadt Danzig an seinen Freund Fritz Zschirpe, der damals als Unteroffizier des Infanterie-Regiments Nr. 72 in Bernburg stationiert war. Nach dem Ersten Weltkrieg wohnte Zschirpe in Bremen und verdiente als Eisenbahngehilfe sein Brot.

Das zeitgenössische Adressbuch von 1920 nennt als seine Anschrift die Goesselstraße 106 in Findorff, das damals noch kein eigener Stadtteil war, sondern zur Utbremer Vorstadt gehörte. Benannt wurde die Straße nach einem Kapitän des Norddeutschen Lloyd, Kurt von Goessel, der im Januar 1895 bei der Kollision seines Schiffs mit einem Kohlendampfer auf dem Weg nach New York den Tod fand. Von über 350 Passagieren überlebten nur 22 das Unglück in einem Rettungsboot.

von Frank Hethey

Neujahrskarte 1905

Bildvorlage: Privat

Von Anbiet bis Zuckerklatsche

„Erst der Hafen, dann ist die Stadt“

Im Magazin „Erst der Hafen, dann ist die Stadt“ über Bremen und seine Häfen gehen wir in vielen historischen Bildern auf Zeitreise durch die maritime Vergangenheit unserer Hansestadt. Wie entwickelten sich die Häfen in Bremen vom Mittelalter bis heute? Wie sah die Arbeit zwischen Ladeluke, Kaje und Schuppen aus? Was hatte es mit den Anbiethallen auf sich? Und wie veränderte die Containerschifffahrt die Häfen? Wir blicken auf die Gründung der Freihäfen um 1900 und den Strukturwandel rund 100 Jahre später. Wir erzählen von Schmugglern und Zöllnern, von Bremens großen Werften sowie Abenteuern, Sex und Alkohol an der Küste – dem Rotlichtviertel am Hafen.

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