Hotel Pfälzer Hof am Herdentorsteinweg 40. Bildvorlage: Peter Strotmann

Hotel Pfälzer Hof am Herdentorsteinweg 40.
Bildvorlage: Peter Strotmann

Ausschnitt aus dem Bremer Adressbuch von 1924. Bildvorlage: Staats- und Universitätsbibliothek Bremen

Ausschnitt aus dem Bremer Adressbuch von 1924.
Bildvorlage: Staats- und Universitätsbibliothek Bremen

Eine quicklebendige Geschäftsstraße war früher der Herdentorsteinweg, zahlreiche kleine Läden säumten die Fahrbahn. Einen schönen Eindruck davon vermittelt der Blick in historische Adressbücher, etwa in die Ausgabe von 1924. Da gab es neben der Kolonialwarenhandlung ein Eisenwarengeschäft, ein Auswanderergeschäft und sogar eine „Kronleuchterfabrik“. Alles was das Herz begehrte konnte man am Herdentorsteinweg finden. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, etliche Schankwirtschaften buhlten um Kundschaft. Wer sein müdes Haupt zur Ruhe betten wollte, musste ebenfalls nicht lange suchen. Wegen der Nähe zum Bahnhof hatten sich etliche Hoteliers am Herdentorsteinweg niedergelassen, darunter ein gewisser Johann Besuden, der seit 1911 in der Nummer 40 das Hotel und Restaurant betrieb.

Mithilfe einer Ansichtskarte warb er für sein Nachtquartier. Doch lange sollte sein Glück nicht währen, im Ersten Weltkrieg starb er 1917 im Alter von nur 37 Jahren in einem Feldlazarett. Seine Witwe Auguste führte das Hotel weiter, bis das Haus im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. 1951 entstand an gleicher Stelle ein einstöckiger Behelfsbau mit der Gaststätte „Zur Krone“. 1958 wurde ein mehrstöckiger Neubau errichtet. Im Erdgeschoss eröffnete 1958 die „Kupferstube“ von Alfred Giethmann und seiner Frau Lia. Heute befindet sich dort die Kneipe „Big Ben“.

Von Anbiet bis Zuckerklatsche

„Erst der Hafen, dann ist die Stadt“

Im Magazin „Erst der Hafen, dann ist die Stadt“ über Bremen und seine Häfen gehen wir in vielen historischen Bildern auf Zeitreise durch die maritime Vergangenheit unserer Hansestadt. Wie entwickelten sich die Häfen in Bremen vom Mittelalter bis heute? Wie sah die Arbeit zwischen Ladeluke, Kaje und Schuppen aus? Was hatte es mit den Anbiethallen auf sich? Und wie veränderte die Containerschifffahrt die Häfen? Wir blicken auf die Gründung der Freihäfen um 1900 und den Strukturwandel rund 100 Jahre später. Wir erzählen von Schmugglern und Zöllnern, von Bremens großen Werften sowie Abenteuern, Sex und Alkohol an der Küste – dem Rotlichtviertel am Hafen.

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