Eine quicklebendige Geschäftsstraße war früher der Herdentorsteinweg, zahlreiche kleine Läden säumten die Fahrbahn. Einen schönen Eindruck davon vermittelt der Blick in historische Adressbücher, etwa in die Ausgabe von 1924. Da gab es neben der Kolonialwarenhandlung ein Eisenwarengeschäft, ein Auswanderergeschäft und sogar eine „Kronleuchterfabrik“. Alles was das Herz begehrte konnte man am Herdentorsteinweg finden. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, etliche Schankwirtschaften buhlten um Kundschaft. Wer sein müdes Haupt zur Ruhe betten wollte, musste ebenfalls nicht lange suchen. Wegen der Nähe zum Bahnhof hatten sich etliche Hoteliers am Herdentorsteinweg niedergelassen, darunter ein gewisser Johann Besuden, der seit 1911 in der Nummer 40 das Hotel und Restaurant betrieb.
Mithilfe einer Ansichtskarte warb er für sein Nachtquartier. Doch lange sollte sein Glück nicht währen, im Ersten Weltkrieg starb er 1917 im Alter von nur 37 Jahren in einem Feldlazarett. Seine Witwe Auguste führte das Hotel weiter, bis das Haus im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. 1951 entstand an gleicher Stelle ein einstöckiger Behelfsbau mit der Gaststätte „Zur Krone“. 1958 wurde ein mehrstöckiger Neubau errichtet. Im Erdgeschoss eröffnete 1958 die „Kupferstube“ von Alfred Giethmann und seiner Frau Lia. Heute befindet sich dort die Kneipe „Big Ben“.