Ein Blick in die Geschichte (57): Die Kapff’sche Trutzburg stand neben dem Franzius-Denkmal    

Früher war diese Perspektive ein gewohnter Anblick in Bremen: und zwar für alle, die die Große Weserbrücke überquerten und ihre Augen nach links richteten, die Wachtstraße hinunter.

Ein Blickfang war ganz ohne Zweifel das voluminöse Franzius-Denkmal zur Erinnerung an Ludwig Franzius, den Vater der Weserkorrektion. 1908 eingeweiht, überstand es den Krieg und wurde dann beim Neubau des Geschäftshauses von Kühne und Nagel 1959 ohne viel Federlesen abgetragen. Die Bronzebüste war bereits 1942 der „Metallspende“ zum Opfer gefallen, ein Abguss steht seit 1962 auf der Neustadtseite.

Als wahre Trutzburg präsentierte sich das Kapff’sche Haus. Das Wohn- und Geschäftshaus des Weinhändlers Ludwig von Kapff wurde 1850 bis 1852 im historistischen Tudor-Stil errichtet und 1944 zerstört.

Am Ende der Wachtstraße ist die Südseite der Neuen Börse zu sehen: Das wuchtige Gebäude im neugotischen Stil galt als Visitenkarte des Bremer Stararchitekten Heinrich Müller. Im Zweiten Weltkrieg brannte die Börse aus, die Ruine wurde 1955 als Signum des ungeliebten Historismus abgerissen.

Quelle: Wikimedia Commons

Franzius-Denkmal Rueckseite von Grosser Weserbruecke 1908

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„Erst der Hafen, dann ist die Stadt“

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