Ein Blick in die Geschichte (19): Als der Breitenweg noch durch Bauten aus der Gründerzeit geprägt war

Was für eine idyllische Szenerie: eine Straßenbahn zuckelt ihres Weges, imposante Bauten aus den Gründerjahren säumen die Straße.

Doch was hat das mit Bremen zu tun? Sehr viel, auch wenn dieses Postkartenmotiv aus den Jahren um 1900 praktisch keinen Wiedererkennungswert hat.

Zu sehen ist der Breitenweg, rechts der Eingangsbereich der 1877 eröffneten Badeanstalt, die kurioserweise nur von hinten zu sehen war, wenn man aus dem Bahnhofsgebäude trat. Freilich war das keine PIanungspanne, sondern der Verschiebung des Bahnhofsplatzes beim Neubau des Hauptbahnhofs geschuldet (mehr zur Baugeschichte des Bahnhofsplatzes hier). Im Eckbereich Breitenweg/Bahnhofstraße wurde 1925 der sogenannte Opelturm als Ausstellungsgebäude für die gleichnamige Autofirma errichtet.

Mit der Bahnhofsnähe erklärt sich die auffallend hohe Hoteldichte, die auf der Postkarte durch Extrahinweise ausdrücklich hervorgehoben wird. Von den damals existierenden Gebäuden ist kein einziges bis in unsere Zeit erhalten geblieben. Die meisten gingen bei Luftangriffen in Flammen auf.

War das nicht der Fall, fielen sie in den Nachkriegsjahren der Spitzhacke zum Opfer: das Breitenwegbad im Sommer 1952, der Opelturm im Spätherbst 1967 – beide Gebäude galten als Störfaktor bei der Neugestaltung des Bahnhofsplatzes.

Quelle: bremer-ansichtskarten.de/Steffy van Valanger

Breitenweg um 1900

Von Anbiet bis Zuckerklatsche

„Erst der Hafen, dann ist die Stadt“

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