Von 1847 bis 1873 war Bremen nur der nordwestliche Ausläufer des königlich-hannoverschen Eisenbahnnetzes

In meinem diesjährigen Urlaub verbrachte ich einige Tage in Nürnberg. Da war der Besuch des Eisenbahnbahnmuseums schon fast Pflicht. Im DB Museum-Nürnberg, wie es richtig heißt, sah ich eine schöne Karte, die die Entwicklung der Eisenbahnstrecken elektronisch anzeigt. Hier interessierte mich besonders der Ausbau der Strecken in Norddeutschland und vor allem, wie Bremen angebunden wurde. Von 1847 bis 1873 gab es nur die Verbindung ins hannoversche Wunstorf. Bremen war Endstation als nordwestlicher Ausläufer des königlich-hannoverschen Eisenbahnnetzes. Das änderte sich erst mit der Eröffnung der Strecke nach Hamburg 1873.

Ausbau des Streckennetzes der Deutschen Eisenbahnen

Ein Stück Eisenbahngeschichte: die erste deutsche Dampflokomotive „Adler“ (Nachbau) im DB Museum-Nürnberg. Foto: Peter Strotmann

Ein Stück Eisenbahngeschichte: die erste deutsche Dampflokomotive „Adler“ (Nachbau) im DB Museum-Nürnberg.
Foto: Peter Strotmann

Am 7. Dezember 1835 fuhr die erste deutsche, mit Dampf betriebene Eisenbahn von  Nürnberg nach Fürth. Der Zug mit der Dampflokomotive „Adler“ erreichte mit sechs bis neun angehängten Wagen eine Geschwindigkeit von 24 bis 30 km/h auf einer Strecke von sechs Kilometern: Die Fahrzeit betrug 14 Minuten im Regelbetrieb.

Damit war das Eisenbahnzeitalter eingeläutet. In kaum vier Jahren nach der erfolgreichen Fahrt des „Adler“  wurden im ganzen Deutschen Reich Strecken gebaut. Bis 1840 entstanden bereits 549 Kilometer Eisenbahnstrecke, wie zum Beispiel Braunschweig-Bad Harzburg und Magdeburg-Halle.

In weiteren 20 Jahren von 1840 bis 1860 entstanden weitere 15.229 Kilometer  Eisenbahnstrecke. Von 1860 bis 1880 wurden  14.684 Kilometer Hauptbahnstrecken verlegt sowie

3.208  Kilometer  Nebenbahnstrecke.

1880 hatte das Streckennetz eine Länge von 33.670 Kilometern 

Schon besser: Nach 1860 wurde das Eisenbahnnetz schnell erweitert. Von 1860 bis 1880 angelegte Bahnstrecken: gelb markiert. Die Verbindung Bremen-Hamburg wurde 1873 eröffnet. Quelle: DBMuseum-Nürnberg

Schon besser: Nach 1860 wurde das Eisenbahnnetz schnell erweitert. Von 1860 bis 1880 angelegte Bahnstrecken: gelb markiert. Die Verbindung Bremen-Hamburg wurde 1873 eröffnet.
Quelle: DBMuseum-Nürnberg

1880 betrug die Gesamtlänge der  Eisenbahnstrecken 33.670 Kilometer in den Grenzen des Deutschen Reiches von 1871. 1912 hatten die Staatsbahnen 58.297 Kilometer Eisenbahnstrecke in Betrieb. Weitere Strecken wurden von Privatbahnen betrieben.

Die Eisenbahn hat die deutsche Geschichte in vielen Bereichen mitgestaltet. Sie war bald 100 Jahre das wichtigste Transportmittel für Passagiere und Güter. Mit der Erfindung des Automobils, dazu der Bau von Autobahnen, der Erfindung des Flugzeugs mitsamt dem Bau von Flughäfen ist der Eisenbahn starke Konkurrenz erwachsen. Trotzdem ist die Eisenbahn immer noch ein Massenbeförderungsmittel: 2012 nutzten fast zwei Milliarden Passagiere die Bahn.

von Peter Strotmann

Endstation Bremen: Von 1847 bis 1873 endete das Schienennetz in Bremen. Auf dieser Schautafel des Nürnberger Eisenbahnmuseums sind von 1840 bis 1860 angelegte Eisenbahnlinien rot markiert. Von 1860 bis 1880 entstandene Bahnstrecken sind schwarz markiert. Die Strecke Bremen-Minden bzw. Bremen-Hannover hat ihren Abzweig in Wunstorf. Das war damals so und ist auch heute noch so. Quelle: DB Museum-Nürnberg

Endstation Bremen: Von 1847 bis 1873 endete das Schienennetz in Bremen. Auf dieser Schautafel des Nürnberger Eisenbahnmuseums sind von 1840 bis 1860 angelegte Eisenbahnlinien rot markiert. Von 1860 bis 1880 entstandene Bahnstrecken sind schwarz markiert. Die Strecke Bremen-Minden bzw. Bremen-Hannover hat ihren Abzweig in Wunstorf. Das war damals so und ist auch heute noch so. Quelle: DB Museum-Nürnberg

Jung, aber mit viel Geschichte

50 Jahre
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50 Jahre sind seit der Gründung der Universität Bremen vergangen. Auf dem Weg von der vermeintlichen roten Kaderschmiede zur Exzellenzuniversität ist viel passiert: Wir haben den ersten sowie den aktuellen Rektor interviewt und mit Absolventen gesprochen – zu denen auch Bürgermeister Andreas Bovenschulte gehört. Zudem hat uns ein Architekt über den Campus begleitet. Das Magazin der Reihe WK | Geschichte gibt es ab 18. September in den ­Kundenzentren des WESER-­KURIER, im Buch- und Zeitschriftenhandel, online unter www.weser-kurier.de/shop und unter 0421 / 36 71 66 16.

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