Das „Odeum“ in Woltmershausen – ein vielseitiges Etablissement als heißer Tipp

Lange Jahre war das legendäre „Odeum“ ein heißer Tipp für alle, die links der Weser nach Zerstreuung suchten. Ob Musik, Theater oder Tanz: Im großen Saal des vielseitigen Vergnügungsetablissements an der Woltmershauser Straße 223 war alles drin – nach 1928 sogar ein Kino.

Name: ODEUM

Art: Etablissement (1901 bis 1927), Lichtspieltheater (1928 bis 1955)

Inhaber: diverse  

von/bis: 1901 bis 1941, 1952 bis 1955 (?)

2015: Wohn-/Geschäftshaus mit Filiale „Commerzbank“

Werbung in eigener Sache: Ansichtskarte des Odeum von 1907. Bildvorlage: Peter Strotmann

Werbung in eigener Sache: Ansichtskarte des Odeum von 1907. Bildvorlage: Peter Strotmann

Bis 1902  gehörte das alte Dorf Woltmershausen noch zum Bremer Landgebiet und kam erst 1903 zum Bremer Stadtgebiet. Dennoch war der Wirt August Büsing sehr mutig, als er  1901 das „Odeum“ erstellen ließ. Das war ein vielseitiges Vergnügungsetablissement mit Gaststätte, Restaurant und vor allem einem großen Saal  für Musik- und Theateraufführungen aller Art, aber auch für den gepflegten Tanz. Der Name Odeum ist die lateinische Form von Odeon, das war in der Antike ebenfalls die Bezeichnung für ein Gebäude für Aufführungen aller Art.

Nach dem Ersten Weltkrieg und einigen Wirtewechseln wurde das Odeum 1928 zu einem Lichtspieltheater umgewandelt.

Die Bomben des Zweiten Weltkriegs ließen den prächtigen wilhelminischen Bau zur Ruine werden. 1951/2 entstand an gleicher Stelle ein Wohn- und Geschäftshaus als ein schlichter Nachkriegsbau.

Gründlich verändert: das frühere Odeum 2015. Foto: Peter Strotmann

Gründlich verändert: das frühere Odeum 2015. Foto: Peter Strotmann

In den ersten Bauabschnitt zog das Postamt 10 ein. Im zweiten Bauabschnitt sollte auch ein Kino „Odeum“ gebaut werden.* Heute hat die Commerzbank eine Filiale in dem Haus.

*Ob es tatsächlich in Betrieb gegangen ist, dafür gibt es keine sichere Bestätigung. Tatsache ist, dass der Weser-Kurier am 18. Juli 1955 schreibt: „Woltmershausen erhält ein Kino.“ Mit einer  Programm-Anzeige  vom  16. September 1955  nimmt gut drei Jahre später die „Blende“ an der Woltmershauser Straße 261/269  ihren Betrieb auf.

Hübsch anzusehen: Ansichtskarte des Odeum von 1913. Bildvorlage: Peter Strotmann

Hübsch anzusehen: Ansichtskarte des Odeum von 1913. Bildvorlage: Peter Strotmann

Jung, aber mit viel Geschichte

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